Shakespeare hat es schon gewusst. C.G. Jung auch, und erfolgreiche Drehbuchautoren Hollywoods haben es sich eh hinter die Ohren geschrieben: Es gibt archetypische Erzählstrukturen, auf die wir Menschen seit Jahrhunderten stark reagieren. Und völlig egal, in welcher Kultur oder in welchem Zeitalter wir leben, welche Religion oder Bildung wir haben – diesen Plots können wir uns nicht entziehen.
Wir alle kennen sie: die vorher-nachher Fotos! Runtergewohnte besch- bzw. nudefarbene Badezimmer aus den 80zigern, die nach dem Umbau als Wellnessoasen mit freistehender Badewanne erstrahlen. Die dünnen Fisselhaare wurden gestutzt, gefärbt und jetzt sieht das Modell samt Frisur Bombe aus. Eine Person mit adipöser Figur vor und nach den heftigen Workouts im Studio. Vorher wurde die Wäsche völlig verdreckt in die Waschmaschine geworfen, jetzt flattert sie strahlend weiß auf der Leine. Was auf Social Media und beim Marketing so großartig funktioniert, wertet auch Ihre Vorträge auf...
Zahlen, Daten, Fakten – viele Vorträge und Präsentationen bestehen aus nichts anderem. Ja klar, es wirkt glaubwürdig, auch seriös, es füttert das Gehirn, aber die Emotionen unserer Zuhörenden bleiben auf der Strecke. Dabei entscheiden wir Menschen zu fast 100 Prozent aus emotionalen Gründen und lassen unsere Vernunft links liegen...
Typisch Frau, typisch Mann? Sind es überholte Klischees? Oder sorgt das unterschiedliche Sprachverhalten der Geschlechter für mehr Chaos, als wir denken?
Rhetorische Mittel sind aus der Zeit gefallen? Oh nein, ganz im Gegenteil!!! Mit ihnen wirkt Ihr Auftritt lebendiger, moderner, emotionaler und Ihre Performance erhält eine persönliche Note. Ihre Inhalte erfahren nicht nur eine größere Aufmerksamkeit, sondern bleiben besser im Gedächtnis Ihrer Zuhörer und Zuhörerinnen hängen....
Bruce Darnell erwarb sich mit seinen emotionalen Auftritten Kultstatus. Erinnern Sie sich an: Die Tasche muss lebendig sein!,Drama, Baby, Drama! oder Das war super, super, super langweilisch!?? Kaum zu glauben, aber wahr - hinter seinen legendären Sprüchenstecken rhetorische Stilmittel der Antike. Wer hätte das gedacht?
Früher ging man mal eben Zigaretten holen. Heute brauchen wir dafür gar nicht mehr aus dem Haus zu gehen. Von der Couch aus lösen wir uns in Luft auf. Für Menschen, die uns mehr oder weniger nahe stehen. Affären, Beziehungen oder langjährige Freundschaften.
Am Freitag, 19. Juni 2020, 22:30 Uhr klingelt bei der Tübinger Polizei der Notruf. Am Telefon: Eine junge Frau (31). Sie ist in der Tübinger Bücherei eingeschlossen. Sie war so in ein Buch vertieft, dass sie nicht mitbekam, dass die Bücherei schließt. Die Polizei ermittelt den Nachtwächter, nach einer Stunde ist sie frei. Ich habe gegoogelt, wann die Tübinger Bibliothek schliesst - damals, coronabedingt, um 17 Uhr.
Erst duzt mich IKEA. Dann bekomme ich als Podcasterin, die ihre Hörer siezt, Feedbacks von Jungschnöseln, die mich gnadenlos anduzen. Mach Dich doch mal locker, Frau Schürmann! Jetzt auch noch XING. Und Douglas. Vodafone. Hallo?
Schäfchen zählen soll ja beim Einschlafen helfen. Ein monotoner Sprechrhythmus, stets dasselbe Bild vor Augen und eintönige Zahlenreihen, mit denen man nichts verbindet. War das bei der letzte Präsentation, die Sie gehört haben, nicht auch so? Abstrakte Datenkolonnen. Ein Diagramm jagte das nächste. Alle Statistiken der letzten sieben Jahre. Dazu ein Redner, der felsenfest davon überzeugt war: Je mehr mein Kunde weiß, desto eher beißt er an!
Kommt Ihnen das bekannt vor? Sie präsentieren im Team und Ihr Kollege gibt dem Affen Zucker. Zugegeben, ja, er ist rhetorisch eloquent, aber hört sich gern reden. Er redet und redet, Ihr Gesprächsanteil wird kleiner und kleiner und gleichzeitig wächst die Sorge, abgehängt zu werden.
Das Publikum klebt an seinen Lippen, lacht über jeden noch so blöden Scherz und Sie fragen sich, ob Sie diesen Vorsprung jemals aufholen können. Jetzt wirft er auch noch Verabredungen über Bord und langsam reicht's Ihnen...
Fiese Rhetoriktricks sind gang und gäbe. Tritt Ihnen jemand auf den Schlips, wie stehen Sie unbeschadet das Rededuell durch und kontern souverän? Teil 2
Wie meistern Sie Situationen, in denen Sie in der Öffentlichkeit verbal attackiert werden und alle Augen auf Sie und Ihre Reaktion gerichtet sind?
Fiese Rhetoriktricks - Techniken von Menschen, die recht behalten wollen. Die die Oberhand behalten und Dominanz beweisen wollen. Die andere blöd aussehen lassen wollen. Oder ist es Eitelkeit, zu der sich laut Schopenhauer die Unredlichkeit gesellt?
Ein Interview mit dem Kult-Geschichtenerzähler, Autor und Kabarettisten Horst Evers. Witziges Storytelling will gelernt sein. Wie werden Ihre Alltagserlebnisse so komisch, dass Ihnen die Zuhörer Ihrer Präsentation an den Lippen hängen?